Die Lehre zur Geodätin oder zum Geodäten umfasst üblicherweise drei Jahre – das Spannende daran: Dir stehen zwei interessante Fachrichtungen offen. Du kannst entweder als Geomatiker:in durchstarten oder die Laufbahn als Vermessungstechniker:in einschlagen.
Im ersten Lehrjahr erhalten alle Auszubildenden denselben Überblick über geodätische Grundlagen. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr gehen eure Pfade auseinander, und jede Spezialisierung vertieft ihr eigenes Themengebiet. Welche Richtung du einschlägst, legst du bereits bei deiner Bewerbung fest. Die meisten Ausbildungsbetriebe bilden entweder Geomatiker:innen oder Vermessungstechniker:innen aus.
Die Ausbildung läuft dual ab – das heißt, du bist immer abwechselnd für drei bis sechs Wochen direkt im Ausbildungsbetrieb und dann folgen zwei bis drei Wochen Blockunterricht an der Berufsschule. In der Schule schnappst du dir das theoretische Wissen, und im Ausbildungsbetrieb setzt du das Ganze in die Praxis um. So bekommst du von beiden Seiten das Beste mit.
Die Berufsschule für die Ausbildung als Vermessungstechniker:in besuchst du in Dresden und diejenigen für die Ausbildung als Geomatiker:in in Magdeburg.
Dein monatliches Ausbildungsgehalt ist vielleicht ein weiterer Anreiz für dich – unser Beispiel nennt die Zahlen vom Landesamt:
Die Ausbildung zum/zur Geomatiker/in dauert drei Jahre und ist ein anerkannter Beruf im öffentlichen Dienst sowie in Industrie und Handel. Geomatiker/innen beschaffen Geodaten durch eigene Vermessungen oder die Nutzung vorhandener geografischer Informationen von anderen Anbietern. Mithilfe spezieller Software werden diese Daten zu Karten, Grafiken, 3D-Darstellungen oder multimedialen Anwendungen verarbeitet. Dabei werden räumliche Gegebenheiten visualisiert, Veränderungsprozesse modelliert und Pläne erstellt. Du berätst dann zum Beispiel Kunden über die optimale Datennutzung, Darstellungsmöglichkeiten und mögliche Schlussfolgerungen, beispielsweise für die Standortplanung. Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet spannende neue Möglichkeiten. So können Geomatiker:innen Technologien wie 3D-Laserscanning, Simulationen oder Drohnentechnik nutzen, um präzise Vermessungen durchzuführen. Auch die Arbeit mit digitalen Karten, Dokumentenmanagementsystemen oder Geoinformationssystemen gehört zu den vielseitigen Aufgaben. Mit diesen zukunftsorientierten Technologien tragen Geomatiker:innen wesentlich zur Planung und Gestaltung unserer Umwelt bei.
Warum dir als Vermessungstechniker:in sicher nicht langweilig wird? Natürlich steht immer auch ein wenig Büroarbeit an, aber die meiste Zeit deiner Tätigkeit verbringst du draußen, ganz gleich wie das Wetter ist. Zusammen mit deinem Team wirst du auf Baustellen, entlang von Verkehrswegen oder auf Privatgrund vermessen, um dort millimetergenaue Daten zu gewinnen. Dabei ist es wichtig, offen auf andere zuzugehen, denn du triffst häufig auf Amtspersonen, Eigentümer:innen und zahlreiche weitere Ansprechpersonen.
Stell dir vor, du bist als Vermessungstechniker:in Regisseur:in einer spektakulären Geodaten-Inszenierung. Mit Karten, GPS-Geräten und modernstem Equipment spürst du Standorte, Formen und Strukturen von Geländen auf, um diese in kartographischen Darstellungen festzuhalten. Hast du Lust, die Welt tatkräftig zu vermessen?
Falls du in Sachsen nach Ausbildungsangeboten suchst, findest du zahlreiche Optionen: Erkundige dich bei Katasterbehörden in den Landkreisen und kreisfreien Städten, bei öffentlich bestellten Vermessungsingenieur:innen oder in privatwirtschaftlichen Vermessungsbüros. Auch Bau- und Versorgungsunternehmen kommen infrage. Und um all diese Möglichkeiten übersichtlich darzustellen, steht dir unsere interaktive Karte zur Verfügung – sie führt dich zu sämtlichen Ausbildungsstandorten und Berufsschulen.
Es lohnt sich, schon ein Jahr vor dem Start deiner Ausbildung nach Stellen zu suchen – aber auch später werden noch Stellen ausgeschrieben. Das ist immer auch vom jeweiligen Ausbildungsbetrieb abhängig.